To the english Version

Nein, nur ein Witz! Wir werden NICHT mit dem Rad die Alpen überqueren und damit Spenden sammeln. Das hättet ihr jetzt wahrscheinlich gerne gehört und laut gelacht. In eurem Alter, mit dem Gepäck? Also, ich bin sicher wir könnten es schaffen, aber das wollen wir ja gar nicht. Nicht die Alpen überqueren, aber wir wollen Spenden sammeln. Wir möchten Spenden sammeln für 3 junge Menschen, die zur Zeit in einer Schule von Seed unterrichtet werden. Diese Organisation unterstützen wir schon seit unserem ersten Besuch in 2017 mit Spendenaktionen (z.B. Donation Drone).

Update: the sponsorship for all 3 students is made. Thank you all so much.
Ursula White und vielen Dank auch an die Mitarbeiter der tarent solutions GmbH, Bonn

Diese 3 jungen Menschen haben nur eine Chance auf eine “Secondary School” zu gehen, wenn sie Paten (Sponsoren) finden. Ansonsten wird es keine weiterführende Schule für sie geben. $50 pro Monat je Schüler. $10 davon sind für das tägliche Mittagessen, der Rest für schulische Mittel und Zusatzunterricht zur Unterstützung im Erlernen der englischen Sprache. Ausserdem wird Benzin benötigt (die Schule ist ca. 45min Fahrt mit einem Roller auf sandigen Pisten entfernt, öffentliche Transportmittel gibt es nicht).

„Ich will und ich werde“

Diese Kinder und Jugendlichen müssen verstehen, dass sie alles erreichen können, sie können Fußballstar werden, Künstler, Arzt oder Politiker. Sie müssen lernen zu sagen „Ich will und ich werde“. Unser Vertrauen in Ihre Fähigkeiten wird diese Kinder und Jugendlichen genauso pushen, wie alle anderen auf der Welt. Indem wir sie unterstützen und an sie glauben, werden sie es schaffen.

Die Eltern sehen eine bessere Zukunft für ihre Kinder

Solche Spenden werden immer gesucht, es gibt schließlich erheblich mehr Schüler, aber diese 3 liegen mir und den Lehrerinnen am Herzen. Sie sind überdurchschnittlich motiviert und werden von ihren Familien regelmäßig zur Schule geschickt. Etwas, dass durchaus nicht üblich ist, wenn man die jungen Menschen zur Arbeit und zum Geld verdienen braucht. Ich habe die Familien selber gefragt warum sie sie so unterstützen. Verstanden habe ich, dass sie für sich keine bessere Zukunft sehen, aber diese durchaus für ihre Kinder. Diese Eltern helfen ihren Kindern zu sich selber zu sagen: ich will und ich werde!

Sie können es nicht alleine schaffen, aber wir können helfen.

Klaus und ich sind bereits seit Jahren Sponsor für 2 mittlerweile junge Frauen. Diese beiden sind erwachsen geworden. Sie nehmen die Schule ernst. Sie kommen regelmäßig (!) zum Unterricht. Alles stand auf der Kippe, da der Vater so gut wie nicht mehr arbeiten kann. Er leidet seit einem Jahr ohne ersichtlichem Grund an Asthma. Aber die Mutter ist so tough, sie managed einfach alles, nur damit ihre Töchter weiter zur Schule gehen können. Das berührt. $30-75 Dollar haben viele Familien hier in der Gegend pro Monat zur Verfügung. Hier Bauer zu sein, wenn man überhaupt noch Land hat, ist ein verdammt großes Risiko und ich sehe selber, wie manche Felder einfach nicht genug hergeben. Die Ernten werden miserabel. Mikrokredite können nicht zurück gezahlt werden. Das bedeutet wieder ein Stück Land verkaufen um zu überleben.

Die Schule von Seed

Eine Woche war ich dort in der Schule, die von Seed unterstützt wird. Eine Schule, die weit draußen auf dem Land errichtet wurde, ca. 70km entfernt von Battambang. Strom gibt es dort nur von einem Generator, der ab und an läuft um die Autobatterien zu laden, die am die wenige benötigte Elektrizität für Licht und Ventilatoren liefert.. Internet, ja ich weiß, manche von euch werden das romantisch finden, ist Glückssache. Geschlafen habe ich mit den drei Lehrerinnen in dem Raum für die Kindergarten-Kinder. Abends werden die Matratzen ausgebreitet und die Mosquitonetze aufgehängt. Am Morgen wird alles wieder zur Seite geräumt und die Tische aufgestellt, für die Dusche das Wasser aus dem Eimer geschöpft, Wäsche im Bottich gewaschen.


Kindergarten

Ja, Kindergarten hört sich nach ein wenig Luxus an, aber seit es diesen gibt haben die jungen Menschen einen erheblich besseren Einstieg in die Grundschule. Sie lernen schon die ersten Buchstaben ihrer Sprache, dem Khmer. Nicht selten können Kinder gar nicht lesen und schreiben und versuchen sich durch die Schuljahre zu schummeln. Die Kindergarten-Kinder lernen auch etwas über Hygiene. Vor jedem Unterricht werden Hände und Füße gewaschen (meine auch :-)) und sie bekommen kleine von den Lehrern selbst gemachte, abwechslungsreiche und gesunde Mahlzeiten (finanziert durch Seed). Auch eine Voraussetzung besser lernen zu können. Für viele der Kinder würde es sonst den ganzen Tag keine Mahlzeit geben.


Armut riecht

Ich ahne, dass ihr euch das nicht vorstellen könnt. Konnte ich mir auch nicht. Eine Woche habe ich dort “beobachtet” und einige der Kinder sind mir wirklich ans Herz gewachsen. Wenn ich dann auf einer Bank sass und sie sich dazu gesellten, mir näher kamen, dann konnte ich die ungewaschenen Haare, die schmutzige Kleidung riechen, die Armut. Ein merkwürdiger Geruch. Wasser kommt hier immer noch nicht aus der Leitung.


Hilfe

Ihr könnt viele fröhliche Bilder sehen aus meinen Tagen dort. Natürlich sind sie fröhlich. Die meisten. Hier auf dem Gelände haben sie ihre beste Zeit.

Ein Freund von mir, der an meiner ersten Fotoreise nach Kambodscha teilgenommen hat, bat seine Firma Westernacher für die Errichtung dieses Kindergarten zu spenden. Aber eben nicht nur für das Gebäude, sondern eben auch für die Kosten der Kindergärtnerin (sie kommt aus dem Ort), deren Ausbildung, das Essen für die Kinder. Und die Firma spendet bis heute jährlich einen festen Betrag. Was für ein Glücksfall, was für ein „Geschenk“.

Kindergarten


Klaus wundert sich über die Armut, die ich beschreibe

Und er hat nicht unrecht. Armut bedeutet ja nicht, dass man sich keinen 2. SUV leisten kann. Aber was bedeutet Armut? In Zahlen und Fakten möchte ich das nicht packen. Vielmehr über die Traurigkeit der Familien schreiben, die ihre Kinder nicht in die Schule schicken können. Die Familien, die ihren Kindern keine regelmäßigen Mahlzeiten geben können. Die Familien, die auseinander gehen müssen, damit die Eltern vielleicht in Thailand einen Job finden, deren Kinder bei den Großeltern oder den Nachbarn zurück bleiben.

Der einzige Weg raus aus dieser Armut ist die Bildung.

Armut bedeutet, dass die Grundbedürfnisse vor allem nach Nahrung, Wasser, Kleidung, Wohnraum und Gesundheit nicht befriedigt werden. Arme Menschen sind die, die unter schlimmen Entbehrungen und in einem Zustand von Verwahrlosung und Entwürdigung ums Überleben kämpfen. Ein Zustand, der meine Vorstellungskraft übersteigt und mich deshalb auch sprachlos zurück läßt. Gerne würde ich es ignorieren, mich auf die lachenden und spielenden Kinder fokussieren. Gerne würde ich die schmutzige Kleidung, den Hunger ignorieren und die Bitte um eine Banane erfüllen. Ich kann es nicht.

Und darum suche ich für 3 junge Menschen Sponsoren, die helfen könnten.

Ich sehe vor Ort, was in den letzten 6 Jahren mit Hilfe von Seed geschafft worden ist. Andrea, die Gründerin hat dieses Projekt in all ihrer Freizeit ins Leben gerufen und ihre Urlaube hier in dem Land für das Projekt verbracht. Bislang hat sie ihre Kosten selber getragen. Sie denkt darüber nach aktiver zu werden. Sie ist gut darin Spender zu finden und das Projekt voran zu treiben. Falls sie aktiver wird, dann wird sie auch ein kleines Gehalt aus den Spenden beziehen müssen. Helfen kostet nun mal auch Geld. Aber das ist im Moment noch offen. Solltet ihr euch aber für ein Sponsorship entscheiden, dann geht euer Geld zu 100% an die Schüler.
Gelder, die für einen bestimmten Zweck gespendet werden müssen auch dafür verwendet werden. Ein Hinweis, damit ihr nicht denkt, dass sich irgendwer Gelder für ein Gehalt auszahlt.

Warum ich mich dafür einsetze?

Weil ich es kann. Immer wieder helfen wir gerne mit kleinen Dingen. 2017, auf unserer ersten 4 monatigen Reise durch Kambodscha hatte Klaus einen Anhänger gebastelt, in dem wir einen Drohne durch das Land zogen. Die Aufnahmen konnte man ab $5 digitale erwerben. Das Geld, wir haben 5000$ gesammelt, ist in die Installation von Wasserfilter (BioSandfilter) für 21 Familien gegangen. Diese funktionieren heute noch 🙂

Wasser ist nach wie vor ein großes Problem. Sowohl für die Felder als auch für den täglichen Gebrauch. Wasser aus den schmutzigen Tümpeln bedeutet Durchfall. Das bedeutet, dass die Kinder nicht zur Schule gehen können und so weiter und so weiter. Es fühlt sich oft so an, als wenn man machtlos wäre bei all den Schwierigkeiten, aber das bin ich nicht, das sind wir nicht. Mit den Wasserfiltern haben wir einen klein Teil geleistet, ohne den vieles andere kaum möglich wäre. Und so wäre es auch mit eurer Spende.

Spenden gegen Foto?

Wir wußten, dass wir unendlich viel bekommen werden aus Kambodscha während unserer Reise. Und mit den Aufnahmen und den gesammelten Spenden konnten wir etwas zurück geben. Ich kann euch im Gegenzug zu einer Spende anbieten, dass ihr euch von mir Vorträge, Fotos, Fotoworkshops oder eine Tour mit dem Fahrrad durch Berlin wünschen könnt. Oder was euch sonst noch so einfällt. Lasst es mich wissen. Allerdings müßtet ihr da noch 1-2 Jahre warten, bis ich zurück bin (außer auf die Fotografien). Eine andere Möglichkeit, wenn ihr nach Kambodscha reist, dann organisiere ich euch gerne 1 Woche in der Schule in Bech Khlok 🙂

Spenden

Spenden gegen Foto

Wie ihr SponsorIn werden könnt

Meldet euch bitte bei mir. Ich sage euch dann wie das laufen kann. Auf jeden Fall wird es direkt auf ein Konto von Seed gehen und damit bekommt ihr dann auch immer eine Spendenquittung. Wir bezahlen den Betrag jährlich, aber natürlich könnt ihr das auch monatlich überweisen. Und, ihr könnt jeder Zeit wieder aussteigen, sollte es doch auch bei euch mal schwierig werden. Das wäre nicht schön für die Schüler, aber Unvorhersehbares kann immer passieren. 

Mit 50 Euro pro Monat kann einer Person langfristig Zugang zu sauberem Wasser und / oder eine weiterführende Ausbildung gesichert und damit ein menschenwürdiges Leben ermöglicht werden. 50 Euro (im Monat) entsprechen einem wöchentlichen Beitrag in Höhe von 12,50 Euro. Das sind in etwa zwei Kurzstrecken-Tickets mit der S-Bahn, eine Zeitschrift und ein Cappuccino für die morgendliche Fahrt zur Arbeit.  12,50 Euro in der Woche nach nur einem Monat verändern das Leben eines Menschen essentiell. Vielleicht ist eine Spende also neben den alltäglichen Ausgaben, die jede(r) von uns hat, eine wirklich Besondere, die gut zu verkraften ist. 

Spenden allgemein

Jede andere Spende hilft natürlich auch. Zum Beispiel brauchte es einen Unterstand für eine Kuh, die bald ein Kälbchen bekommt. Diese $100 konnten wir aufbringen und sofort wurde das Material beschafft und mit dem Bau begonnen. Einige Schüler brauchen Schuhe oder einen neuen Schulrucksack oder einfach mal ein neues T-Shirt.

Und natürlich weiß ich, dass schon viele von euch spenden auf die ein oder andere Art und dass das Leben und die damit verbundenen Kosten zur Zeit alles andere als sicher sind, dennoch möchte ich nichts unversucht lassen.

Ein paar Fakten zu Seed

Warum ich diese kleine Organisation so mag ist, dass sie „nachhaltige“ Arbeit leistet. Wenn ein Schulgebäude gebaut wird, dann muß es dafür auch ausgebildete Lehrer geben, eine Toilette, der Zugang zu sauberem Wasser ermöglicht werden und vieles mehr.

Die Errichtung eines Kindergartens wurde nötig, weil die Schüler oft nicht am Unterricht teilnehmen konnten um auf ihre kleinen Geschwister aufzupassen. Kindergartenkinder brauchten etwas zu Essen um sinnvoll mit voller Aufmerksamkeit an den kleinen Unterrichtseinheiten teilzunehmen und so weiter.

Die Lehrer und Lehrerinnen kommen aus dem Dorf oder der Nähe, waren vielleicht selber Schüler in der Schule und Heang, der vor Ort die Fäden zieht, kennt das Dorf und seine Bewohner persönlich. Er weiß, was wo am dringendsten benötigt wird. Das Schulgebäude alleine macht nichts besser für die Menschen in diesen abgelegenen Orten.

Und die Regierung in Kambodscha?

Diese Regierung macht es oft noch schlimmer für Menschen, die sich schon eine kleine Existenz aufgebaut hatten. 2023 müssen 10.000 Familien das Land um Angkor Wat verlassen. Ihre Heimat, ihre Einkunftsquellen. Sie bekommen dafür in einem abgelegenen Ort ein „Haus“ und $250.  Das ist bestimmt nachhaltig. Arme Familien mit aussichtsloser Zukunft. Dort gibt es keine Schulen, keine Infrastruktur. Einfach nur Blechhütten, die zu Backöfen werden unter der brennenden Sonne. Kaum zu benutzen.
Der Tourismus war praktisch die einzige Einnahmequelle für die Menschen, die in der Nähe der 400 Quadratkilometer großen Tempelanlage lebten. Und Kambodscha ist mehr als die alten Steine von Angkor. Darüber habe ich in dem Beitrag “The old stones of Angkor” bereits geschrieben.
Und Soon, ein guter Freund, er ist traurig. Er hat keine Hoffnung auf eine bessere Zeit solange die Politik keine Demokratie zulässt. Und trotzdem, die einzige Hoffnung sind seine Kinder und all die jungen Menschen, die sich vielleicht eines Tages wehren, weil sie wissen wie. Ja, mit Bildung erzieht man sich selbständige denkende Menschen heran.

Spenden

Für John, einen der 3 Schüler für die Sponsoren gesucht werden, hat sich eine Patin gefunden. 



Etwas zum Schmunzeln. Auch Spenden für neue Fahrräder kommen an 🙂

error: Content is protected !!